Hypnose und Geburt – Hypnobirthing

Was ist Hypnobirthing?

Eine Geburt findet in drei Phasen statt. Der Latenz-, Eröffnungs- und Austreibungsphase. Zwischen der Eröffnungs- und Austreibungsphase gerät die Frau auf ganz natürliche Weise und ohne bewusstes oder äußeres Zutun automatisch in einen Trancezustand, wenn die Wehen stärker werden. Diese Fähigkeit hat die Natur sinnvollerweise eingerichtet, um die Kontraktionen, die dem Baby dabei helfen, sich seinen Weg durch den Geburtskanal zu bahnen, für Körper und Psyche der Frau aushaltbar zu machen und die intensiver werdenden Wehenphasen gut bewältigen zu können. Trancezustände sind also eine natürliche und sinnvolle Fähigkeit, die sich bei der Geburt in der Regel von selbst einstellt.

Der Zustand der Trance kann vor und während der Geburt durch Techniken der Selbsthypnose in Form von Visualisierungen, Meditation und Entspannungsformen aber auch gezielt und bewusst herbeigeführt werden. Während der verschiedenen Geburtsphasen ist dies hilfreich, um sich bewusst zu entspannen und Ängsten sowie Anspannungen entgegenzuwirken, die durch Schmerzen und andere Ursachen entstehen können. Hypnobirthing als Geburtsvorbereitung dient vor der Geburt dazu, individuelle Zweifel und Ängste tiefgehend zu identifizieren, zu verstehen und zu lösen, um diese gar nicht erst in die Geburt mitzunehmen. Ebenso fördern die Hypnobirthing-Sitzungen eine tiefe Mutter-Kind-Bindung bereits vor der Geburt.

Wie unterscheiden sich meine Hypnobirthing Sitzungen von anderen Hypnobirthing-Seminaren?

In vielen Hypnobirthing-Seminaren wird mit reinen allgemeinen Suggestionshypnosen gearbeitet. Das heißt, den Teilnehmerinnen werden zum Beispiel bestimmte Facetten der Geburt oder allgemeine Visualisierungen zur Entspannung und Angstlösung suggeriert. Aber nicht jede Suggestion kann dabei auch wirklich von jeder Frau umgesetzt werden und eine effektive Wirkung entfalten. Das liegt daran, dass Suggestionen in der Hypnose vom Menschen innerlich bejaht werden müssen, damit sie eine zielführende und effiziente Wirkung haben. Jede Suggestion wird vom Unterbewusstsein des Menschen ganz individuell aufgenommen, z.B. durch innere Bilder, körperliche Wahrnehmungen oder die spezifische Aufnahme bestimmter Wörter. Was für die eine Frau passt, ist für die andere kontraproduktiv. Allgemeine Suggestionen sind daher nicht für jede Schwangere und ihr ganz persönliches Erleben treffend. Dadurch erzielen reine Suggestionshypnosen in vielen Fällen nicht das gewünschte Ergebnis.

Darüber hinaus lassen sich mit Suggestionshypnosen Ängste, Zweifel und Blockaden nicht nachhaltig lösen. Negative Emotionen und Gedanken können nicht “weghypnotisiert“ oder „wegvisualisiert“ werden. Entscheidend ist, die Hauptursache zu finden, zu würdigen und zu klären. Dies ist ein sehr individueller Prozess, der in der Begleitung nicht selten therapeutischer Erfahrung und psychologischen Fachwissens bedarf. Denn jeder Mensch trägt seine persönlichen Verknüpfungen, Erlebnisse und ganz eigene Erfahrungen in Bezug auf hinderliche Gefühle und Gedanken in sich. So auch hinsichtlich des sehr individuellen Erlebens von Schwangerschaft und Geburt.

Deshalb arbeite ich mit einer Kombination aus Auflösender Hypnose und individueller Suggestionshypnose. Weitere Informationen zur Hypnose finden Sie auf der Seite Hypnosetherapie.

Während der Hypnobirthing-Sitzungen erspürt die Frau selbst, was für sie persönlich für eine gesunde Mutter-Kind-Bindung und eine gute Geburtsvorbereitung wichtig und noch nötig ist. Die Identifizierung und die Verarbeitung von Ängsten oder anderen negativen Gefühlen, Gedanken und Wahrnehmungen in Bezug auf die Schwangerschaft und Geburt geschieht in diesem Zusammenhang auf eine ganz persönliche und natürliche Art und Weise, ohne ein bestimmtes Schema und ohne unnötige Projektionen von außen.
Meine Methode lässt ebenso Raum für Flexibilität während des tatsächlichen Geburtsablaufs, so dass sie offen dafür bleiben können, wenn die Geburt sich vielleicht doch ganz anders entwickelt, als geplant.

Durch meine psychotherapeutische Erfahrung kann ich in der Regel schnell abschätzen, wann auf tieferer Ebene gearbeitet werden muss und navigiere in den Sitzungen an den Stellen, an denen therapeutische Intervention nötig ist.
Hier erfahren Sie wie genau die Hypnobirthing-Sitzungen ablaufen.

Was bringt Hypnobirthing für mich und mein Baby?

Hypnobirthing hilft dabei, vor und während der Geburt in einen guten Kontakt mit sich selbst, dem Baby und dem eigenen Körper zu kommen. Die Wehen können während der Geburt aktiv genutzt und es kann ohne unbewussten Widerstand mit den Kontraktionen zusammen gearbeitet werden. Widerstand kann entstehen, wenn die Reaktion auf den Geburtsschmerz Angst und Anspannung ist. Dem wird durch Hypnobirthing entgegen gewirkt.
Die Geburtsvorbereitung mit Hypnose löst Ängste und Blockaden, schafft eine positive Haltung gegenüber den Wehen und dem Geburtsprozess. Erzielt wird Vertrauen in sich und den eigenen Körper, in die Mithilfe des Babys sowie insgesamt darin, die Geburt auf natürliche Weise bewältigen zu können.

Das Baby profitiert vielfältig von der Geburtsvorbereitung mit Hypnose. Mit Hypnobirthing findet bereits ein vorgeburtlicher intensiver Kontakt zum Baby statt, der die Mutter-Kind-Bindung stärkt und die Zusammenarbeit während der Geburt fördert.
Das Baby ist bereits im Bauch ein soziales Wesen. Auch wenn wir uns nicht bewusst an die Zeit im Mutterleib erinnern können, kann der Embryo bereits im Frühstadium Gefühle der Mutter durch Botenstoffe und Schwingungen wahrnehmen. In späteren Phasen der Schwangerschaft, wenn das Baby Sinnesorgane entwickelt hat, kommuniziert es im Mutterleib zielgerichtet, partnerorientiert oder indirekt körperlich mit seiner Mutter. Mit jeder seiner Zellen nimmt das Baby die von der Mutter kommenden Informationen auf und lernt die Mutter und seine Umwelt dadurch bereits im Bauch kennen. Das heißt die Mutter ist eine Art Botschafterin der Außenwelt und ihre Signale sind für das Baby eine Orientierung für seine Entwicklung sowie eine Wissensquelle. Es macht daher Sinn, den Kontakt mit dem Kind bereits im Bauch aktiv zu gestalten. Dies ist mit Techniken der Trance und einer fokussierten Wahrnehmung der Mutter nach innen eine bereichernde Möglichkeit.

Wie laufen die Hypnobirthing-Sitzungen ab?

Die Sitzungen basieren auf drei Schritten, die sich überschneiden. Die Geburtsvorbereitung mit Hypnose wie ich sie anwende, unterliegt keinem standardisierten Verfahren, sondern ist auf die jeweiligen Bedürfnisse und Empfindungen der einzelnen Schwangeren zugeschnitten. Sie schauen selbst, was zum jeweiligen Zeitpunkt für Sie treffend ist.

Ein erster Schritt ist es, sich mit eventuellen negativen Gefühlen, z.B. Ängsten und Sorgen, in Bezug auf die aktuelle Schwangerschaft und Geburt auseinanderzusetzen und die genauen Ursachen dafür zu klären. Diese sind sehr individuell und können mit der persönlichen Geschichte der Schwangeren zusammenhängen sowie mit früheren negativen Schwangerschafts- und Geburtserfahrungen. Manchmal reichen Gespräche aus, in anderen Fällen können negative Gefühle und Gedanken in Bezug auf die Schwangerschaft und Geburt mithilfe der Auflösenden Hypnose aufgespürt und nachhaltig verarbeitet werden.

In jedem Schritt schauen Sie auf den Kontakt mit Ihrem Baby und kommunizieren auch aktiv mit ihm, um die Bindung zwischen Ihnen schon jetzt zu fördern. Wie genau das in der Hypnose geschieht, ist sehr individuell, weil jede Mutter-Kind-Beziehung schon zu diesem Zeitpunkt einzigartig ist. Im Grunde geht es hier um einen adäquaten vorgeburtlichen Umgang mit den kindlichen Bedürfnissen. Dies führt erfahrungsgemäß und laut der aktuellen Studienlage zu stabileren Schwangerschaften und stabileren Gesundheitszuständen der Babys unmittelbar nach der Geburt. Gerne gebe ich darüber hinaus, wenn gewünscht, Anregungen für Auszeiten, Rituale und Begegnungen mit Ihrem Baby.

Für die Geburtsvorbereitung und die Geburt selbst erlernen Sie die Selbsthypnose und wählen die Visualisierungs- und Entspannungstechniken aus, mit denen Sie sich identifizieren können. So können Sie sicherstellen, dass die Selbsthypnose auch den gewünschten Effekt erbringen kann.
Es hat sich bewährt, eine Hypnosesitzung der Geburt an sich zu widmen. Dabei suggerieren Sie in Begleitung eine für Sie natürliche und angenehme Geburt, bei der für Sie wichtige Aspekte integriert werden. Wie eine Art Generalprobe der Geburt, um sich gut vorbereitet zu fühlen. Diese letzte Sitzung findet in einem späten Stadium der Schwangerschaft, kurz vor der Geburt statt und bietet die Möglichkeit, auch bei unerwarteten Änderungen im realen Geburtsablauf flexibel reagieren zu können.

Fehlgeburt, Frühgeburt und traumatische Geburtserfahrungen

Mit einer einschneidenden negativen Schwangerschafts- oder Geburtserfahrung können spezifische Zweifel und Ängste verknüpft sein, die durch Erlebnisse während einer Schwangerschaft oder Geburt entstanden sind. Beispiele dafür sind:

• die eigene Geburt
• Schwangerschaftsabbruch
• eine Fehlgeburt (auch im nahen Umfeld)
• eine Frühgeburt (auch im nahen Umfeld)
• ein vorangegangenes als negativ empfundenes Geburtserlebnis, z.B. Kaiserschnitt, Eingriffe in den natürlichen Geburtsverlauf
• weitere negative Geburtserfahrungen, z.B. Geburtsverletzungen (auch im Umkreis)
• Todgeburt

Hier bietet die Hypnose wirkungsvolle und effektive Hilfe, um die damit verbundenen negativen Gefühle bewusst und damit der Auflösung zugänglich zu machen. Dabei gehen die Klientinnen noch einmal in die belastete Situation und nehmen alle aufkommenden Emotionen wahr. Sie konfrontieren sich auf behutsame Art mit ihren Gefühlen wie Angst, Wut, Trauer, Schuld oder Scham und schauen, was sie eigentlich gebraucht hätten.
Daraufhin können wichtige und positive nicht gemachte Erfahrungen in der Hypnose nachgeholt werden, was einen sehr heilsamen Effekt nach sich zieht und eine dauerhafte gesunde Verarbeitung ermöglicht.
Damit ist die Tür offen für neue Erfahrungen. So kann zum Beispiel eine alternative positive Perspektive auf eine erneute Schwangerschaft oder die anstehende Geburt geformt werden, die nicht mehr mit der negativen Vergangenheit behaftet ist.

Preise Hypnobirthing

Die Sitzungen sind einzeln oder im Paket ab der 12. Schwangerschaftswoche buchbar und zeitlich flexibel einsetzbar. Es handelt sich um 1:1 Sitzungen in Hamburg oder Onlinesitzungen via Zoom.

Einzelsitzung (60 Minuten): 110€*

4er-Paket: 420€*
(4 Sitzungen á 60 Minuten, flexibel buchbar)

6er-Paket: 630 €*
(6 Sitzungen á 60 Minuten, flexibel buchbar)

8er-Paket: 810 €*
(8 Sitzungen á 60 Minuten, flexibel buchbar)

*Heilberufliche Leistungen sind lt. § 4 Abs. 14 (UStG) von der Umsatzsteuer befreit.
Einige private Krankenkassen und auch gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten von Hypnobirthing-Sitzungen ganz oder teilweise. Zum Thema Kostenübernahme durch die Krankenkassen sprechen Sie bitte direkt mit Ihrer Krankenkasse vor Aufnahme der Sitzungen.

Weitere Fragen und Antworten zur Hypnose finden Sie auf der Seite Hypnosetherapie.

Zurück zu Schwangerschaftsdepression und Ängste in der Schwangerschaft
Weiter zu Wochenbettdepression