Jeder Mensch kennt depressive Verstimmungen, die über mehrere Tage oder eine gewisse Zeit anhalten. Man fühlt sich frustriert oder traurig, antriebslos und niedergeschlagen. Doch simple Handlungen und Achtsamkeit, die Besserung herbeiführen können, liegen in unserer Hand. Wenn wir selbst aktiv werden, sind wir diesen Verstimmungen nicht hilflos ausgeliefert.
Bei depressiven Verstimmungen ist es wenig hilfreich, in einen Opferstatus und Selbstmitleid zu verfallen und über die Umstände, andere Menschen oder das Schicksal zu klagen. Gleichzeitig geht es nicht darum, negative Gefühle abzuwehren, zu verdrängen oder sich „alles schön“ zu reden. Negative Gefühle lassen sich nicht lange unterdrücken, sondern münden dann in Stress, Ärger und Wut und irgendwann in Depression und Erschöpfung.
Depressive Verstimmungen – Was tun?
Positive Gedanken und Gefühle sind zum Glück nicht hauptsächlich das Resultat äußerer Einflüsse, sondern wir können selbst auf unsere Gedanken, Gefühle und unser Tun einwirken.
Bei depressiven Verstimmungen vergessen wir oft, dass wir selbst einen Richtungs- und Perspektivwechsel initiieren können. Uns dabei ebenso erlauben dürfen, alle Emotionen in uns liebevoll da sein zu lassen und anzunehmen und uns zu vergegenwärtigen, dass dies ein vorübergehender Zustand ist.
Bei depressiven Verstimmungen ist es nötig, Selbstverantwortung für das eigene Fühlen, Denken und Handeln zu übernehmen, auf sich selbst zu achten und dabei mitfühlend mit sich zu sein. Wenn das schwerfällt, kann man es Schritt für Schritt lernen.
Tipps zum Umgang mit depressiven Verstimmungen
Es muss nicht immer gleich alles auf einmal sein. Suchen Sie sich die Empfehlungen heraus, die für Ihre Lebensumstände und zu Ihrem körperlichen Gesundheitszustand passen. Perspektivisch können Sie die Anregungen nach und nach so weit wie möglich in Ihren Alltag integrieren.
1. Den Alltag auf gesunde Art und Weise weiterführen und strukturieren
Das bedeutet sich Zeit dafür zu nehmen gesund zu essen, ausreichend zu schlafen, Sport zu treiben und auf die körperliche Fitness zu achten, nicht zu viel Fernsehen. Dinge zu tun, die Freude machen (z.B. Lieblingsserie schauen, Musik hören, Buch lesen, kreativ sein in Form von malen, zeichnen, Musik machen, gestalten, schreiben).
2. Gedankenhygiene
Sich bewusst fragen: „Was ist gut und hoffnungsvoll?“, „Wofür kann ich dankbar sein?“.
Sich jeden Abend beantworten: „Welche fünf Dinge haben heute gut funktioniert?“.
Den Fokus auf positive Nachrichten lenken.
Sich fragen: „Auf was muss ich derzeit konkret verzichten?“ und „Wie kann ich diese Verzichte anders ausgleichen?“
3. Alle Gefühle zulassen
Sich nicht von ihnen leiten lassen, sondern dann wieder auf etwas anderes konzentrieren.
Ängste loslassen und objektiv schauen, welche Emotionen jetzt sinnvoll sind.
Die Energie in etwas Sinnvolles fließen lassen und nichts verändern wollen, was unveränderbar ist.
4. In die Natur gehen: Spaziergänge, Wandern, Radfahren
5. Tägliche Entspannungsübungen wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung
6. Tägliche Routine aus Achtsamkeitsübungen und Meditation
7. Akzeptanz und Annahme dessen, was ist
Kontrolle loslassen. Das heißt auch anzuerkennen, dass man in manchen Situationen hilf- und machtlos ist.
8. Soziale Kontakte pflegen, die angenehm sind
9. Fortdauernde zwischenmenschliche Konflikte klären
10. (innerliche) Versöhnung und Vergebung
11. Versuchen Sie die Chance zu sehen. Die depressive Verstimmung kann zu einem positiven Wandel in Ihrem Leben anregen und beitragen.
Wenn all das nichts hilft und Gefühle von Sinnlosigkeit, Resignation und innerer Leere auftreten, leiden Sie wahrscheinlich unter einer Depression. Dann ist es nötig, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Hier finden Sie den Selbsttest Depression.