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Empfehlungen für mehr Selbstsicherheit und innere Stärke

Mehr Selbstsicherung und innere Stärke | Hypnosetherapie Hamburg

„Warum zeige ich mich nicht mit meinen Fähigkeiten und Talenten, mit meinem Wissen und persönlichen Erfahrungen?“. “ Wieso schenke ich mir nicht die nötige Akzeptanz, Geduld und Selbstmitgefühl im Umgang mit meinen Fehlern und Schwächen?“. Oft stellen wir uns diese Fragen, wenn uns Selbstsicherheit und innere Stärke fehlen. Kann sich dauerhaft ein Gefühl von Sicherheit und Stärke einstellen und welche Schritte sind nötig?

Selbstsicherheit und innere Stärke sind keine fixe Größe im Leben eines Menschen, sondern variieren in verschiedenen Kontexten und Lebensphasen. Es handelt sich um persönliche Gefühle, die sich nicht nach einem spezifischen Stufenprogramm richten, sondern sich nur individuell im Zuge eines persönlichen Prozesses und Empfindens einstellen können. Diese Entfaltung ist letztlich eine Lebensreise.

Jede Person reagiert und agiert vor dem Hintergrund ihrer eigenen Geschichte. Daher kann jeder die passenden Antworten nur Schritt für Schritt im eigenen Tempo selbst entschlüsseln, indem destruktive Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen erforscht und persönliche Kränkungen und Verletzungen losgelassen werden. Dafür gibt es kein Schnellverfahren und es lässt sich nicht alles auf einmal klären.

Aber uns stehen auf diesem Weg diverse Techniken und Werkzeuge zur Verfügung. So zum Beispiel verschiedenste Methoden und unterschiedliche Formen von Beratung, Training und Coaching, Therapie und Meditation.

Auf dem Weg zu innerer Stärke und Selbstvertrauen

Wann sind innere Stärke und Selbstvertrauen authentisch und weder antrainiert noch aufgesetzt? Simpel gesagt, wenn es kein über- und kein unterbewerten der eigenen Person gibt. Dann scheint die Natürlichkeit unseres Wesenkerns durch und ein ruhiges Gewahrsein über die innere Kraft, die individuellen Fähigkeiten und Talente ist spürbar. In diesem Natürlichsein erwächst Selbstvertrauen.

Um zu einem Gefühl authentischen Selbstvertrauens und echter Selbstsicherheit zu gelangen, gibt es verschiedene Prozesse, die Teil des Weges sind und auf dem nicht gemachte Erfahrungen, schmerzhafte Erlebnisse und damit verbundene Gefühle und Überzeugungen in das eigene Leben integriert werden. Die folgenden Empfehlungen bauen nicht linear aufeinander auf, sondern bedingen sich gegenseitig und können parallel zueinander geschehen. Erkenntnisprozesse verlaufen in diesem Zusammenhang phasenweise, mal in kleinen Schritten und mal in Quantensprüngen.

Empfehlung 1: Negative Gedanken und Glaubenssätze erkennen

Hier geht es darum, die eigenen Gedanken zu hinterfragen. Was denken wir konkret, wenn wir in einer Situation sind, in der wir uns unwohl, „zu schwach“ oder unsicher fühlen?
Ein wichtiger Ansatzpunkt ist dabei die Erforschung der persönlichen Glaubenssätze. Diese lassen sich einteilen in Glaubenssätze, die uns erniedrigen und in Glaubenssätze, die uns überverantwortlich sein lassen. Klassische erniedrigende Glaubenssätze sind zum Beispiel: „Ich bin unterlegen.“, „Ich bin nicht gut genug.“ oder  „Ich darf nicht „Nein“ sagen.  Überverantwortlich lassen uns beispielsweise Glaubenssätze sein wie: „Ich muss funktionieren und die Erwartungen erfüllen.“, „Ich darf keine Fehler machen.“ oder „Ich muss es allein schaffen.“.

Empfehlung 2: Negative Gefühle und damit einhergehende Abwehrmuster erkennen

Unsere Stimmungen lassen sich in ihrem Kern auf wenige Gefühle zurückführen. Das sind Angst, Trauer, Ärger/Wut, Schuld, Scham sowie Freude und Zufriedenheit. Auch hier ist es nötig, sich selbst Fragen zu stellen. Was genau macht mir Angst? Was ist so peinlich? Was konkret finde ich so schlimm?

Um negative Gefühle nicht spüren zu müssen, gehen wir in Abwehrstrategien, die uns nicht immer bewusst sind. Während sich der Eine anpasst und auf Harmonie aus ist, strebt der Andere nach Perfektion und Kontrolle. Wieder ein Anderer geht in aktiven oder passiven Angriff über (so zum Beispiel in Form von Besserwisserei, Arroganz oder Überheblichkeit) oder strebt auf manipulative Weise nach Macht und will in Situationen die Oberhand behalten.

Je nach Situation nutzen wir mal die eine und mal die andere Strategie. Immer werden damit Gefühle abgewehrt, ohnmächtig zu sein und sich nicht wehren zu können, sich nicht abgrenzen zu dürfen, nicht vertrauen zu können oder nicht zu genügen.

Die einzige Möglichkeit der Veränderung ist es, dies zu beobachten, ehrlich zu sich selbst zu sein und zu reflektieren, wie genau man in verschiedenen Situationen reagiert, wenn man sich im Grunde unsicher, unverstanden oder ungerecht behandelt fühlt.

Empfehlung 3: Die Hauptursachen für negative Muster im Fühlen, Denken und Handeln erforschen

Unsere Gedanken und Gefühle sind konditioniert durch hinderliche innere Haltungen, Werte und Regeln, Anforderungen und Überzeugungen. Genauso wie innere Bilder, Bedeutungen oder Prägungen. Diese Aspekte sind mit unserer individuellen Geschichte verknüpft. Und damit mit all unseren gemachten Erfahrungen und Erlebnissen. Insbesondere die der prägenden Kindheits- und Jugendjahre und solche, die unbewusst auf uns eingewirkt und mit denen wir noch nicht abgeschlossen haben.

Einschränkende Gefühle und Gedankenformen können auch von Bezugspersonen übertragen oder projiziert worden sein. So von unseren Eltern, Geschwistern, Erziehern oder Lehrern. Gesellschaftliche und generationenbedingte Strukturen und Einflüsse wirken im hohen Maße auf uns ein.

Wir fühlen, denken und handeln nach unseren individuellen Programmen und Konditionierungen. Um dauerhafte Veränderungen zulassen zu können, ist es nötig, diese Programmierungen und Konzepte ins Bewusstsein zu rücken und loszulassen.

Fragen, die man sich stellen kann sind: Wie sehen ich meine Kindheit und Jugend? Was war positiv und was waren weniger optimale Erfahrungen? Wie habe ich mich als Teenager gefühlt? Wie habe ich Eltern, Lehrer und andere für mich zentrale Bezugspersonen erlebt? Wie waren sie zueinander und im Umgang mit mir? Dadurch kann bewusster werden, was uns in unserem Wesen gestärkt, was uns eher geschwächt hat und warum wir in bestimmten Mustern agieren.

Empfehlung 4: Vergangenes aufarbeiten und abschließen

Gefühle und Gedanken, die in bestimmten Lebensphasen öfter wahrgenommen wurden, formen sich im Laufe des Lebens zu meist unbewussten Mustern. Alle Gefühle anzunehmen und zu beobachten – auch wenn sie sehr schmerzlich sind – ist letztlich der Weg der langfristig zu Veränderung führt.

Dazu kann es Unterstützung und Begleitung brauchen. Es gibt verschiedene Formen von Meditation, Reiki oder Therapiemethoden wie zum Beispiel Hypnose, um behutsam und Schritt für Schritt ins Spüren zu kommen.

Gleichzeitig ist der Prozess nicht von außen steuerbar, sondern kann nur aus dem eigenen Inneren heraus geschehen. Wichtig ist dabei, sich selbst die Erlaubnis zu geben, alle Gefühle wahrzunehmen. Aufarbeitung ist letztlich auch ein Trauerprozess, um das, was nicht da war: Es ist schade, wenn bestimmte Konstellationen und Gegebenheiten zu Kränkungen und seelischen Verletzungen geführt haben. 

Aber wir können Selbstmitgefühl entwickeln, ohne in Selbstmitleid zu verfallen. Aus dem Herzen heraus zu vergeben und keine Forderungen oder Erwartungen an den anderen mehr zu stellen, bildet einen friedvollen Abschluss.
Dieser Prozess kann Zeit brauchen. Mehr dazu unter „Wie versöhnt man sich – Stufen der Versöhnung„.

Je weiter wir in unserer individuellen Entfaltung sind, desto mehr inneres Vertrauen, innere Stärke und Standfestigkeit können wir im Beruf, genauso wie in Partner- oder Freundschaften ausdrücken.

Empfehlung 5: Persönlichkeitsentwicklung, die über das Ego hinausgeht

Momente und Phasen der Selbstunsicherheit und das Gefühl „schwach“ zu sein, begleiten uns das gesamte Leben lang. Auf dem Weg persönlicher Veränderung ist die Ausrichtung hinderlich, zu schnell wachsen, sich entwickeln und in jeder Situation „funktionieren“ oder „stark“ sein zu müssen. Damit überheben wir uns und tendieren dazu, kopflastig und kontrollierend zu agieren.

In Zeiten der Unsicherheit dient die Mentalebene oft als Zufluchtsstätte, in der es sich kurzfristig sicher anfühlt, weil über die Ratio Kontrolle möglich erscheint. Damit erreichen wir jedoch nur eine Psyeudosicherheit und es fehlt die Grundlage: Das natürlich Gewachsene, die natürlichen Wurzeln und die natürliche Stärke. Auch ist Überheblichkeit nicht natürlich und stößt auf Widerstand.

Wenn der Verstand mit Programmen und Geschichten anfangen will und Gefühle uns mitzureißen drohen, können wir uns immer wieder in den gegenwärtigen Moment zurückholen. Was ist jetzt? Wer ist jetzt da? Wie sieht die Situation jetzt wirklich aus?

Unterscheidungsvermögen bewahren

Es braucht Unterscheidungsvermögen um zu erkennen, wenn wir gerade in eine andere Person oder Situation etwas hineinprojizieren und die Realität dadurch verzerrt wahrnehmen. Es sind wiederum die eigenen altbekannten Gefühle, die durch das Verhalten eines anderen oder bestimmte Gegebenheiten hervorgerufen werden können. Unterscheidungsfähigkeit ist dann möglich, wenn die eigene Geschichte und die persönlichen Abwehrmechanismen für einen selbst bekannt sind und bereits verschiedene Muster im eigenen Fühlen, Denken und Handeln verstanden, losgelassen und verändert wurden.

In der eigenen Erforschung geht es in immer feinere und tiefere Schichten des Bewusstseins, denn der Prozess endet nicht. Es ist ein hinderlicher Trugschluss ab einem bestimmten Zeitpunkt zu glauben, man wäre fertig oder wüsste bereits alles. Bestimmte Themen bleiben Lebensthemen und die Auseinandersetzung damit läuft spiralförmig. Wenn ein Thema erneut aufkommt und man bereits dazu gearbeitet hat, dann zeigt sich das Thema nun auf einer anderen Ebene oder ein noch unerforschter Aspekt in Bezug auf die Thematik kann erkannt werden.  

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